Was neuer Erfindungen wie der Roadbag (bessere "Plastikflasche" für unterwegs) oder im Sitz integrierte WC-Schalen in chinesischen Autos (speziell für das Bedürfnis im Stau) allesamt verschweigen, ist die Tatsache, dass sehr viele Menschen auf dieser Welt keinen Zugang zu öffentlichen Toiletten haben und in erbärmlichen hygienischen Verhältnissen leben. Beinahe 40% der Weltbevölkerung muss die Notdurft in Gruben, am Wegesrand oder in notdürftigen Behelfnissen verrichten und etwa 2,6 Milliarden Menschen haben überhaupt keinen Zugang zu sanitären Anlagen irgendeiner Art.
Der selbstverständliche Vorgang der Toilettennutzung aufgrund von gesellschaftlicher Gewordenheit, die damit verbundene artifizielle Instrumentalisierung des Stoffwechsels und dessen Eindämmung auf bestimmte Räumlichkeiten wird bei der Benutzung einer heterotopen Örtlichkeit kaschiert, da es für uns ein alltäglicher Usus ist, über den meist nicht nachgedacht wird. Das Bedürfnis der Gesellschaft geht hier eindeutig in Richtung Verschleierung von natürlichen Bedürfnissen, da diese vermehrt als schamhaft und nicht gesellschaftstauglich angesehen werden. Durch die Etablierung von gewissen gesellschaftlichen Normen im Umgang mit der Notdurft, kommt es zur Unterscheidung zwischen gesellschaftlich akzeptablem Verhalten und einem, das nicht den gängigen Konventionen entspricht und damit als unnormal gilt, obwohl es in Anbetracht der Tatsache, dass der Mensch vom Affen abstammt, allemal natürlicher wäre.
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