Sonntag, 6. Juni 2010

Genealogie des Klos 2 - Das Mittelalter

Mit dem Einzug des Christentums wurde auch Körperhygiene als Eitelkeit verteufelt, da die "Verehrung des Körpers" durch Körperpflege laut der Kirche als sündhaft galt. Gewaschen haben sich Mönche deswegen auch nur 2x im Jahr - aber gerade für die männliche Bevölkerung gab es sogenannte Badehäuser (mehr ein Freudenhaus getarnt als Badehaus), in denen man(n) nackt badete und die selbstverständlich ein Dorn im Auge der Kirche waren. Aber auch Arme konnten in den Genuss eines Bades kommen, da es Stiftungen hierzu gab.
Diese Badekultur starb jedoch im 16. Jahrhundert völlig aus, da Seuchen und die Übetragung von Geschlechtskrankheiten oftmals mit dem Badehaus in Verbindung gebracht wurden.

Die Idee von öffentlichen Toilettenanlagen, wie sie im römischen Reich üblich waren, ist wohl im Zuge der Völkerwanderung verloren gegangen. So benutzte man im Mittelalter entweder eine Art Nachttopf oder verrichtete sein Geschäft unterwegs an Ort und Stelle.
Nur der höhere Adel hatte meistens einen Abort irgendwo an seiner Burg, also ein Plumsklo in einem Erker, bei dem die Notdurft entlang der Mauer in die Tiefe fiel. Das muss zum einen ziemlich kalt im Winter gewesen sein und auch nicht immer ganz geruchsfrei, besonders im Sommer. Klopapier gab es natürlich auch keines und auch Unterhosen waren meistens nur den Herren der Schöpfung vergönnt.

Bild via www.burgenseite.com/abtritt/abtritt_txt.htm

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