Donnerstag, 10. Juni 2010

Mit voller Blase rein und mit einem Haufen Informationen wieder raus.

Standort: Gürtelbogen 37-38, 1080 Wien

So wie im Titel genannt, geht es wohl jedem Nutzer der Toiletten am Gürtel aufsucht. Wir wollen ein besonderes Augenmerk auf die Toiletten in der Bar modern Rhiz werfen.Während die Ausstattung sehr spartanisch aber zweckdienlich gehalten ist (ein Waschbecken, Spiegel ohne Rahmen, ein WC, was jeweils nur durch eine dünne Wand vom „Vorraum“ getrennt ist, den dem höchstens eng gedrängt 3 Personen Platz finden), befindet sich an den Wänden ein wahres Sammelsurium an Flyern, Postern, Aufklebern oder Malereien. An diesen Wänden scheint sich nahe zu jeder verewigt zu haben der einmal die Rhiz Bar aufgesucht hat. Die Mehrheit der Verzierungen weist auf Veranstaltungen hin, aber vereinzelt findet man Aufkleber, die wohl durchdacht positioniert wurden und somit eine bestimmte Aussage haben. Beispielsweise klebt an der Türklinke ein Zahlenschloss oder am aufgeklappten Toilettendeckel ein Aufkleber mit der Aufschrift „Comfort Zone“. Dies zeigt, dass manche Personen ihre Kreativität in die freie Gestaltung der Toilette mit einfließen lassen. An sich ist die Toilette sehr schlecht beleuchtet, doch was man sehen muss wird gesehen(Flyer etc.) und was man nicht sehen muss bleibt verborgen(Schmutz). Die Toilette lädt also nicht unbedingt zum verweilen ein und erzählt trotzdem viele Geschichten. Interessant ist auch, dass die Plakate für Veranstaltungen und anderes immer mal wieder entfernt werden, sodass Platz für Neues geschaffen wird und der „Raum“ nicht noch kleiner wird ( ;) ). Die Veranstaltungsplakate und Programme werden zudem auch gezielt von Veranstaltern angebracht und nicht nur von Privatpersonen. Es wird hier also im Lokal für andere Etablissements geworben.

Somit wird in dieser Toilette auf andere Orte verwiesen an denen etwas stattfindet, oder an denen einst etwas stattgefunden hat, es werden andere Orte aufgerufen. Die gesammelten Werke verändern sich von einem zum andern Tag und beim Ritual des Händewaschens fließen Ideen und Interpretationen in den Raum hinein und werden mit hinausgenommen.




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