Sonntag, 6. Juni 2010

Genealogie des Klos 3 - Die Abtrittanbieter

Früher gab es ja allerhand ungewöhnliche Berufe, die mittlerweile total in Vergessenheit geraten sind - und das manchmal aus gutem Grund! Kaum einer würde heutzutage die Dienstleistung in Anpsruch nehmen, die die Abtrittsanbieter ab dem 18. Jahrhundert anboten, denn sie waren buchstäblich wandelnde Toiletten. Dies geschah in der Form von Eimern, die an einen Joch befestigt waren, das unter einem langen, weiten Mantel verborgen lag. Da es in verschiedenen Städten unter Strafe verboten war, einfach irgendwohin zu machen und die Kanalisation nocht nicht eingeführt worden war, dienten eben Abtrittanbieter als eine Art frühe mobile öffentliche Toilette ähnlich einem heutigen Dixieklo. Damit beim Herbeieilen zu den Bedürftigen nichts überschwappt, hatten die Eimer einen Deckel. Der Benutzer setzte sich folglich auf einen der beiden Eimer und verrichtete gegen ein Entgeld sein Geschäft nur unter dem Schutz des Mantels, bei dem der Kopf noch gut zu erkennen war. Mit dem Aufkommen der ersten an die Kanalisation angeschlossenen Toiletten verschwand dieser Beruf wieder von der Bildfläche.

Bilder via www.jenanews.de

2 Kommentare:

  1. was für ideen die damals hatten.. :) heute unvorstellbar, aber interessant, hab davon noch nie was gehört. den job möcht ich nicht machen ;)

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  2. Erste Sahne!! Würde sich heute auf Festivals gut machen! Aber auch im Kino oder auf dem Friedhof da kann man auch schlecht weggehen.

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